Baustellenreport #5: Die schweren Geräte auf der Arena-Baustelle
Oberbauleiter Alexander Schmid erklärt, welcher Maschinen und Fahrzeuge es für die einzelnen Bauabschnitte bedarf und welche Besonderheiten Bauarbeiten an einer Sportstätte wie der Mercedes-Benz Arena mit sich bringen.
Seit Beginn der Saison können Fans an Heimspieltagen des VfB von ihren Plätzen aus den Baufortschritt auf der Arena-Baustelle begutachten. Beim Blick hinter den markanten schwarzen Bauzaun im Rücken der Spielerbänke wird sich der eine oder andere sicher schon gefragt haben, warum man vergeblich nach Baggern, Kränen und anderen Maschinen sucht. Alexander Schmid, Oberbauleiter des Generalunternehmers ARGE 1893 Züblin/ROM, liefert die Gründe hierfür: „Alles muss mobil und flexibel sein. Die Maschinen müssen in der Nacht vor dem Spiel aus dem Weg geräumt werden, sodass die Spielerbänke und Bauzäune aufgebaut werden können und der Weg und Blick der Zuschauer nicht versperrt werden“, erklärt er. Unter der Woche weichen die Bänke dann wieder den schweren Geräten der Baufirmen. Bis zu fünf Kräne stehen dann gleichzeitig im schmalen Bereich zwischen Tribüne und Spielfeld. „Der Platz muss unbeschadet bleiben, uns steht nur dieser Korridor zur Verfügung. Unsere Poliere und Bauleiter müssen sich einem riesigen Aufwand stellen und alle Maschinen und Arbeiter so koordinieren, dass ein reibungsloser Ablauf an jeder Stelle gewährleistet wird.“
Gerade jetzt, wo die über die letzten Wochen und Monaten verbauten Zahnbalken betoniert werden, braucht es eine besonders genaue Koordination der Poliere. „Die Zahnbalken werden mithilfe von Pumpen von oben durch eine kleine Öffnung betoniert. Der Beton wird vom Mischer über eine Art Trog in die Pumpe geleitet. Für diesen Prozess müssen wir gewährleisten, dass der Anfahrtsweg für die Betonmischer zur Pumpe frei bleibt.“
Um den speziellen Anforderungen des Arena-Umbaus gerecht zu werden, müssen auch die Kräne eine gewisse Flexibilität vorweisen. Ein sogenannter Oberdreher, wie man ihn beim Bau von großen Gebäuden häufig sieht, wird einmal aufgebaut und bleibt dann bis zum Ende eines Bauprojekts an einer Stelle stehen. Weil man wegen der ständigen Bauunterbrechungen durch den Regelspielbetrieb aber deutlich flexibler sein muss, setzen die zuständigen Bauleiter um Schmid auf Unterdreher und Autokräne.
Im nächsten Schritt werden auf der Arena-Baustelle ab sofort die ersten der jeweils acht bis neun Tonnen schweren Fertigbauteile auf die Zahnbalken montiert. Die neue Haupttribüne nimmt damit also weiter an Form an.
Fotos: Arnim Kilgus