Baustellenreport #1: Der Anfang ist gemacht
„Es läuft gut zurzeit und wir sind froh, nicht mehr im Untergrund arbeiten zu müssen“, sagt der leitende Architekt Eberhard Becker von den asp-Architekten zum aktuellen Fortschritt des Arena-Umbaus und meint damit die unvorhersehbaren Herausforderungen, vor denen das Projektteam zu Beginn der stand. Denn als der Abriss des Haupttribünen-Unterranges im Sommer die Fundamente unter dem Kabinenbereich zum Vorschein brachte, offenbarte sich ein Problem: Die Bestandsfundamente, die beim Haupttribünenneubau Anfang der 1970er Jahren errichtet wurden, waren nicht im erwarteten Zustand. „Dieser Zustand war nicht vorhersehbar und wir mussten in kürzester Zeit darauf reagieren, uns mit den Statikern und Gutachtern zusammenschließen sowie neue Genehmigungen einholen“, so Becker.
Aber: Der daraus zeitweise entstandene Verzug im Zeitplan wird durch Beschleunigungsmaßnahmen weitestgehend aufgeholt werden. „Wir haben in Züblin und ROM zwei top Baufirmen an unserer Seite, mit denen wir Beschleunigungsmaßnahmen einleiten konnten, um unsere angestrebten Meilensteine im Sommer und zu Beginn der Rückrunde 2023/2024 erreichen zu können. Wir wollen und werden schnellstmöglich wieder die Zuschauerkapazität in der Arena erhöhen.“ Beim Aufholen des entstandenen Verzuges spielte den Verantwortlichen auch das milde Winterwetter in die Karten. So konnte auch über die Weihnachtsfeiertage gearbeitet werden.
Zu Beginn der neuen Saison sollen demnach die Sitzplätze des neuen Haupttribünen-Unterranges eröffnet werden. In der ersten Januarwoche wurde mit der Verlegung einer 400 Kubikmeter großen Betonplatte ein weiterer Schritt in diese Richtung gemacht, die ersten Wände für den Kabinenbereich stehen ebenfalls. Im Februar und März soll mit dem Bau sogenannter Zahnbalken die Grundlage für die Fertigteilstufen der Tribünen des Unterrangs geschaffen werden, ein wichtiger Bestandteil für die Wiedereröffnung im Sommer. Die Gesamt-Inbetriebnahme der neuen Haupttribüne ist für den Start Rückrunde 2023/2024 geplant, dann werden auch die neuen Kabinen-, Business- und Medienbereiche fertiggestellt sein.
Obwohl sich das Projekt aktuell auf einem guten Weg ist, nimmt asp-Chefarchitekt Eberhard Becker das Projekt nicht auf die leichte Schulter. „Wir haben nach wie vor Respekt vor dem Umbau, schließlich arbeiten wir am funktionellen und infrastrukturellen Herzstück des Stadions. Arbeiten am Bestand wie in diesem Fall sind immer sehr aufwendig, aber es ist schön, dass man an der Einzigartigkeit unserer Arena festhält und diese fit für die Zukunft macht“, so Becker, der auch an der Haupttribünenerweiterung 2001 sowie den umfassenden Umbauarbeiten zwischen 2009 und 2011 beteiligt war.
Fotos: Arnim Kilgus